DDQT-Ethikrichtlinien / DDQT-Ethikleitlinien

Der QDD (Qigong-Dachverband Deutschland ev) ist Gründungsmitglied des DTB-Zentralverbandes für Tai Chi und Qigong. Fragen an den QDD betreffen auch der Lobbyverband DDQT. Dazu zählt zum einen körper-bezogener Klärungsbedarf zu korrekter Ausführung von Übungen und Gefahren von Scnädigungen bzw. Kontra-Indikationen bei Einschränkungen. Zum anderen geht es vielen jedoch um spirituell-moralische Aspekte, die darüber weit hinausgehen und innere Wertvorstellungen von Dozenten, Gremien und Vorständen betreffen. Bildquelle: DDQT-Ethikrichtlinien: "DTB-Infografik zu Qualitätsstandards für ZPP-Lehrerausbildung".

Ethik und Moral in der Taijiquan-Qigong-Community

Fragen an den QDD (Qigong-Dachverband Deutschland ev) betreffen neben körper-bezogenen Fragen zu den Übungen auch Überlegungen, die darüber hinausweisen und auf "Innere Werte" zielen. Es hat sich gezeigt, daß westliche Bemühungen zu Transparenz und Teilnehmerschutz hier mit östlichen WUDE-Normen der Loyalität und Kampfkunst-Moral gut kombiniert werden können. Allerdings sollte man hier die Rahmenbedingungen, Zielsetzungen und Verfahrensweisen genau unter die Lupe nehmen. Die in der Taiji-Qigong-Szene übliche Verquickung lehnt der QDD ab.

Daher grenzt sich der QDD und seine Partner-Institutionen auch ab von Szene-Fachorganisationen wie dem DDQT-Lobbyverband *. Dazu zählen auch die sogenannten "DDQT-Ethikrichtlinien" oder "DDQT-Ethikleitlinien" - sie werden vielfach kritisiert und der QDD möchte mit ihnen nicht in Zusammenhang gestellt werden. Ein Grund ist der Bezug auf traditionelle vorwissenschaftliche Erklärungsmodelle wie "Qi-Kraft" und die Zuschreibung nicht evidenz-basierter Zusammenhänge. Auch die gesunkene Reputation von chinesischen "Qigong-Meistern" spielt eine Rolle.

Moral-Vorstellungen im Qigong und Taijquan

Eine grundlegende Gemeinsamkeit der chinesischen Künste Qigong und Taijiquan (Tai Chi Chuan) liegt in ihrer spirituell-ethischen Charakteristik. Historisch-kulturelle Traditionen des Daoismus und Buddhismus fordern eine "moralische Reinigung" und die Überwindung des Ego. Während dieses "quasi-religiöse Element" früher in zahlreichen Stilen und Schulen von eminenter Wichtigkeit war, ist diese Thematik heutzutage zweitrangig geworden - sowohl in Ost als auch in West.

Als hinderlicher Ballast erweist sich hier auch die Rolle von "Yi (Vorstellungskraft)" und der weitverbreitete Mangel an kritischer Selbstreflektion. Szene-Protagonisten verwechseln offenbar leicht ihre eigene Wahrnehmung mit den Realitäten. Doch Weltfremdheit, Wunschdenken und Ethikrichtlinien sind eine denkbar ungünstige Gemengelage zur Entwicklung innerlich gefestigter Persönlichkeiten wie sie die Dao-Lehre und Zen-Theorie seit jeher fordern.

DDQT-Ethikrichtlinien / DDQT-Ethikleitlinien

Auf der DDQT-Verbandsseite https://ddqt.de/wir-ueber-uns/ethikrichtlinien/ heißt es:

Der DDQT steht für die Vielfalt der Schulrichtungen, Methoden und Lehren im Taijiquan und Qigong sowie für einen hohen Qualitätsanspruch in Lehre und Lernen. Mitglieder und lehrende Gütesiegelträger:innen im DDQT respektieren diese Besonderheit im kollegialen Miteinander, sind der Tradition und Philosophie des Taijiquan und Qigong verbunden und verpflichten sich zur Einhaltung der folgenden fachübergreifenden Ethikleitlinien bei der Gestaltung von Lehr- und Lernprozessen.

In diesen Statuten wird festgelegt:

Die Ethikrichtlinien dienen der

Förderung des ethischen Diskurses innerhalb des Dachverbands;
Handlungsorientierung der Mitglieder und Gütesiegelträger:innen;
Information der Öffentlichkeit, welches Verhalten erwartet werden kann;
Orientierung zum Umgang mit Kolleg:innen.

"FAQ zu Ethik und Moral in der Taijiquan-Qigong-Szene

Moralische Vorgaben für den fairen Umgang miteinander sind in der uneinheitlichen Szene nicht ausreichend transparenz dargestellt - sie werden in den "Inneren Kreisen" typischerweise nicht offen diskutiert. Dieser Mangel ist im DTB Gegenstand von Schulungen. Siehe den Artikel hier: https://tai-chi-qigong-updates.net/a-ddqt-ethik.html.

Fragen betreffen auch das "Dauer-Ärgernis Langhoff". Der DTB-Vorstand fasst dazu zusammen:

Meine professionell-zielgerichtete Zusammenarbeit mit den Krankenkassen und mein Eintreten für westliche Qualitätskriterien in Aus- und Fortbildung wurde in der Taiji-Qigong-Szene strikt abgelehnt - weit verbreitet waren ja Esoterik und Loyalität gegenüber der "politischen Korrektheit" chinesischer Meister und ihrer Familien-Dynastien. Dass solche Mythen und Legenden keine ausreichende Basis lieferten für ein modernes Lehrer-Profil hätte eigentlich für jeden einsehbar sein müssen. Quelle: http://www.stephan-langhoff.de/ddqt-ethik.htm.

Anmerkungen

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Diese Distanzierung gilt auch für die DDQT-Gründungsmitglieder Taijiquan-Qigong-Netzwerk und Deutsche Qigong-Gesellschaft; sie sind inzwischen aus dem DDQT ausgetreten und haben eigene Ausbildungsordnungen etabliert.

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