Spiritualität im Qigong und Tai Chi Chuan
In der internationalen Qigong-Fachliteratur taucht neben dem Begriff des "Qi" typischerweise die Termini "Spirit" und "Shen" bzw. "Yangsheng" auf. Klar, denn Lebenskraft und Spiritualität bilden die Eckpfeiler aller Qigong-Stilarten. Qigong bedeutet übersetzt "Qi-Training". Und mehr noch: Spirituelle Dimensionen finden sich auch in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) und im daoistisch geprägten Tai Chi Chuan (Taijiquan), der "Kampfkunst, des Höchsten Prinzips".
Der Qigong Dachverband Deutschland e. V. betreibt zusammen mit dem Tai Chi Dachverband Deutschland e. V. den Arbeitskreis "Spiritualität im Qigong und Tai Chi Chuan". Ziel ist die Förderung und Verbreitung spiritueller Aspekte der Übesysteme in der westlichen Gesundheitsförderung. Die dazugehörigen Gesundheitsprogramme sind anerkannt von den Krankenkassen und tragen das Vdek-Qualitätssiegel "Dt. Standard Prävention".
Viele Westler, die Tai Chi oder Qigong praktizieren, fühlen sich fasziniert von dem chinesischen Konzept des "Tian-Di-Ren (Himmel-Erde-Mensch)" und suchen hier den tieferen Sinn ihres Trainings - zusätzlich zu den gesundheitlichen Auswirkungen. Vielen gelingt mit dieser "kosmologischen Konstanten" ein wertvoller "Alltagstransfer" mit Life-Skills, vermehrter Resilienz und Innerer Kraft.
Der DTB-Zentralverband hat den Passus über Spiritualität / Lebensphilosophie in seinem Modulhandbuch in Abstimmung mit den Fachorganisationen erweitert. Dort heißt es: Der Duden definiert Spiritualität als "Geistigkeit; inneres Leben, geistiges Wesen" und stellt dies als Immaterielles dem Materialismus gegenüber. Die östliche Denkungsart ist jedoch wesentlich ganzheitlicher und ist im Körperlichen verwurzelt - ganz wie es der westliche "Mind-Body-Ansatz" übernommen hat. Quelle: https://taichi-qigong-richtig-lernen-dr-langhoff.de/spiritualitaet.html .
Gemäß einer Umfrage aus dem Jahr 2023 vertrauen: Deutsche den christlichen Kirchen immer weniger. Auch dies mag zur vermehrten Hinwendung zu spirituellen Aspekten des Qigong beigetragen haben. Man sollte jedoch nicht versuchen, die chinesischen kulturellen Vorstellungen eins-zu-eins in die westliche Gesellschaft zu übertragen. Die Traditionen des Shaolin-Qigong und Wudang-Qigong sind historisch gewachsen und beziehen sich die Situation in Klöstern und Tempeln.
All dies hat mit den geänderten Bedürfnissen der heutigen Menschen nur noch wenig gemeinsam. Heute geht es nicht mehr um "Glauben-Müssen" und Loyalität, sondern um die individuelle innere Weiterentwicklung und die Ausschöpfung der eigenen Potenziale. Hier empfiehlt der DTB-Dachverband seine Gesundheitsprogramme des "Health-Qigong". Sie grenzen sich ab von "Quasi-Religiosität", Esoterik-Folklore und Heilslehren spiritueller Sekten.
Samurai-Spiritualität
Das Samurai-Training umfaßte auch spezielle Übungen zur Stärkung der Inneren Kraft "Ki". Geistige Disziplin und Meditation bilden den Zugang zur höheren spirituellen Dimensionen des Seins und des menschlichen Erlebens. Auch hier geht esum das Zusammenspiel von Körper, Geist und Seele. Das Energetische wurzelt zum einen im Zen und zum anderen im Shinto und seiner Kami-Spiritualität. Mehr zu dem Hintergrund dieser "Nairiki-No-Gyo" des Shindo Yoshin Ryu Jujutsu hier: https://tai-chi-qigong-updates.net/a-syr-kami.html.