Ausbildungen für Chinesisches Yoga und Qigong

Wer östliche Übe-Verfahren erlernen und an andere weitergeben möchte, sollte dabei nicht nur in "ausgetretenen Pfaden" bewegen, denn in der heutigen, sich stetig und dynamisch verändernden Welt kommt man häufig auch anders voran. Traditionelle Ansätze tragen oft Ballast mit sich herum, der sich häfug als nicht vorteilhaft erweist. Zudem ermöglichen die Digitalen Medien eine ungleich schneller Verbreitung von Alternativen als früher.

Doch auch hier liegen Licht und Schatten nahe beieinander, denn es gibt kein staatlich geregeltes Prozedere für Ausbildungen wie Qigong / Chinesisches Yoga und Tai Chi Chuan (Taijiquan). Zudem lassen sich Guru-Tum und verkrustete Strukturen in Verbänden beobachten, die Lehrer-In-Spe behindern können beim Ausschöpfen der ihm innewohnenden Potenziale. Man denke nur an Lobbyisten, Heilsbringer und Scharlatane.

Faszien-Qigong für Innere Kraft: Dr. LanghoffWie die Statistik der Lehrerausbildungen des DTB-Zentralverbandes zeigt, gehören zu den vielen Hunderten von Absolventen auch eine große Zahl von Yoga-Lehrenden wie z. B. Hatha-Yoga Ashtanga-Yoga, Power-Yoga oder Yin-Yoga. Es ist aufschlußreich, daß diese Fachleute in den QDD-Ausbildungen Kompetenzen finden, die über ihre früheren Ausbildungen hinausgehen. Analysiert man diese "Alleinstellungsmerkmale" im Detail, so ist das Fazit beeindruckend. Aber auch für Laien sind Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu den indischen Vorläufern leicht verstehbar. Aktuell sind mehrere interessante Projekte auf den Weg gebracht mit dem Ziel, energetische Yoga-Aspekte umfänglicher in die Verbands-Arbeit zu integrieren. Insbesondere Fort- und Weiterbildung dürfte davon profitieren, da die nötige Infra-Struktur und die Lehrbeauftragten ja ohnehin bereitstehen.

 

Erste Yoga-Rückmeldungen

Die Einführung der Bezeichnung "Chinesisches Yoga" in die Verbandsarbeit hat in den angeschlossenen Vereinen und Schulen rasch das erbetene Feedback ausgelöst. Mehrere Yogis haben sich bereits engagiert in die angestrebte ZPP-Zulassung von entsprechenden Weiterbildungen unter der Trägerschaft des DTB-Zentralverbands.

Einige Lehrende versprechen sich durch die Bezeichnung auch vermehrte Assoziationen zur Thematik Spiritualität, Spirit und Seele, weil dies im Wort "Yoga (Vereinigung)" ja mehr anklingt als im Begriff "Qigong (Arbeit mit dem Qi)". Sie hoffen, in ihren Kursen entsprechende Anregungen und Zusatz-Übungen einarbeiten zu können.

Zu den Haupt-Übereinstimmungen des ältesten Yoga und zweitältestem Yoga rechnen die meisten neben der "Vitalität" auch Meditationsformen, "Daoyin" "Meridianlehre" und "Traditionelle Chinesische Medizin". Weitere Yogis sollen mit einem Fragebogen befragt werden. Wer sich einbringen möchte, ist herzlich willkommen.

Chinesisches Yoga und Qigong - QDD-Info und Updates

Der QDD folgt der Empfehlung des DTB-Zentralverbandes, die Bezeichnungen "Qigong" und "Chinesisches Yoga" gleichzusetzen (Quelle: Qigong als "Chinesisches Yoga"). Der Arbeitskreis "Chinesisches Yoga" des wissenschaftlichen Beirates hatte auch dafür plädiert und Pro und Contra detailliert erörtert. In allen angeschlossenen Schulen, Vereinen und Verbänden gelten nun "Qigong-Ausbildung" und "Ausbildung Chinesisches Yoga" als Synonym und sind gleichberechtigt.

Der Verband verspricht sich davon u. a. langfristig eine Image-Verbesserung, denn die Qigong-Reputation hat weltweit empfindlich gelitten. Ein Grund sind die vielen angeblichen "Qigong-Meister", die mit dubiosen Heilsversprechungen werben. Solche sekten-artigen Gruppierungen sind besonders für Laien schwer  von seriösen Lehrenden zu unterscheiden. Vermehrte Aufklärung könnte Verunsicherung und Intransparenz entgegenwirken. Zugleich hat der Verband eine erkennbare Abgrenzung zum Ziel gegenüber modernen Yoga-Ausbildungen im Fitness- und Wellness-Bereich.

Ausbildung Chinesisches Yoga - Beginn überall, jederzeit und kostenlos

Der QDD (Qigong-Dachverband Deutschland ev) ist Gründungsmitglied des DTB-Zentralverbands (Dt. Taichi-Bund - Dachverband für Taichi und Qigong ev). Zusammen mit weiteren Partner-Organisationen wird in Aus- und Fortbildungen die Qigong-Sparte gleichgesetzt mit der Bezeichnung "Chinesisches Yoga". Dies fördert zum einen die Einheitlichkeit von Qualitätsstandards und betont die engen Verbindungen zu dem aus Indien stammendem Yoga.

Schon in früher Zeit gelangte Yoga nach China, wo es große Verbreitung erfuhr. Sogar das Sanskrit-Wort "Yoga" wurde als Lehnwort "Yujia" früh in die chinesische Sprache übernommen. In seiner neuen Heimat hat sich Yoga auf einzigartige Weise eingepasst in das bereits bestehende "Daoyin (Führen und Dehnen)" und in taoistisch-buddhistische Kunst und Kultur. Neben der Yin-Yang-Philosophie und der Vorstellung vom "DAO (persönliche Weiterentwicklung)".

Eine Gemeinsamkeit ist zunächst der praktisch-pragmatische Bezug auf "Prana" und "Qi", der Zugang zu höheren Dimensionen der Spiritualitätim Qigong und Taijiquan schaffen soll. Auch die Stellungen / Asanas sind teilweise vergleichbar. Hier lassen sich mit moderner Faszien-Forschung die "myo-faszialen Verkettungen" oder "Transmissionslinien" gut herausarbeiten und für die eigene individuelle Praxis systematisieren und optimieren. Auch die meditative Versenkung ist ein prägnantes Wesensmerkmal, das im chinesischen "Chan" oder "Zen" seine Vollendung fand.

Anders als in Indien existierte in China damals bereits die Traditionelle Chinesische Medizin TCM und das "Daoyin (Führen und Dehnen)". Auf dieser Grundlage haben sich "typisch chinesische Yoga-Übungen" gut entwickeln und verbreiten können

Im Unterricht geht es u. a. um grundlegende Standübungen wie "Zhan Zhuang (Stehende Säule)". Diese Stehmeditation wird auch "Pfahlstehen" oder "Stehen wie eine Kiefer" genannt. Die Stärkung der Inneren Kraft ist das Ziel; dafür ist eine vertiefte Eigenwahrnehmung ebenso wichtig wie die tiefgreifende SUNG-Entspannung. Sie optimiert die Körperstruktur gemäß dem Prinzip von "Himmel-Erde-Mensch". Diese Übepraxis - hier demonstriert von Meister Zhang Youquan auf einem Seminar in Hamburg - führt zu einer integralen Verbundenheit im ganzen Körper. Wissenschaftlich gesehen werden hier die myo-faszialen Verkettungen entwickelt (vgl. Ausbildung Faszien-Qigong).

 

Chinese Yoga: Rooting, Rooted like a treeDieses "Rooting (Verwurzelung)" ist neben dem Bezug auf die Traditionelle Chinesische Medizin das grundlegendste Merkmal des Chinesischen Yoga  Dies wird auch symbolisiert durch das Loge des Tai Chi Zentrum Hamburg ev. Dieser 1988 gegründete gemeinnützige Sportverein bietet bundesweit kombinierte Tai-Chi-Qigong-Ausbildungen an. Wie im DTB-Modulhandbuch erläutert, zählt der Verband auch die 37 Bilder der Tai-Chi-Form des Yang-Stils zum Repertoire des Chinesischen Yoga. Dies und alle anderen Formen werden in der Qigong-Ausbildung des Verbandes mit speziellen Übungen erlernt. Dazu zählen neben dem Zhan Zhuang auch Eisenhemd, Baduan Jin, Yijinjing und die aus China stammenden Nairiki-No-Gyo. Diese in der japanischen Samurai-Kampfkunst überlieferten Formen dienen der Entwicklung innerer Stärke und wurden u. a. von den Samurai-Kriegern trainiert.

 

Krankenkassen-Zulassung für Chinesisches Yoga?

ZPP-Zulassungen für Yoga sind bekanntlich recht schwierig - schwerer als ZPP-Zertifizierung für Qigong-Ausbildungen. Wer Alternativen sucht für eine reguläre Yoga-Ausbildung findet beim Qigong-Dachverband einen erfolgreichen Partner, denn hier und im angeschlossenen Zentralverband DTB beträgt die Anerkennungsquote einhundert Prozent. Zur Zeit entwickelt ein wissenschaftlicher Arbeitskreis ein Modulhandbuch, mit dessen Hilfe auch eine spezielle ZPP-Zulassung erreicht werden soll für das Chinesische Yoga. Siehe die Infos des Tai-Chi-Dachverbands zu Ausbildungen im Chinesischen Yoga und zur ZPP-Anerkennung.

 


Anmerkungen

 

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Dazu folgen demnächst Informationen zu Ayurveder, Meridianlehre, Akupunktur und Yangsheng.